Duell ohne Sieger

Nettes Gespräch mit der Ärztin
über Vitamin D und Tabletten.

Die Sucht, die Nadel ver-
weigert, dann auf so etwas
wie Vernunft geeinigt.

Duell ohne Sieger/in, aber
beide verständigen sich (positiv).

Auf der Straße liegen die
lebenden Toten, ein
eitriger Fuß, keine Versicherung
ein reicher Journalist
hat die kritische Distanz
in Philadelphia entdeckt
und scheitert letztlich an
der eigenen Intelligenz
(hegemoniale Sprechposition)

der Amerikanische Traum
ist eine Lüge, eine Illusion
und was kommt danach

Jenseits der Medien

Gibt es eine Welt jenseits
der Medien.

  • Was machen Politiker:innen
    mit ihrem Elterngeld?
  • Warum arbeiten die so
    lange an schlechten Ergebnissen…
  • Warum ist es dem Volk (wer?)
    am Ende des Tages egal, wenn
    der Rubel rollt.

In einem Land wird eine Frau
gesteinigt, vergessen und sie lebt weiter

Wirtschaft, Arbeit, Familie
Glauben, Politik, Wissenschaft
Kunst <> Esoterik & Telegram

Wo bin ich, wenn ich schreibe
und wer ist dabei, woher kommen
er und/oder sie, sie alle sind
Worte, die ich abstreifen will
wenn ich es schaffe – was bleibt?

Des Minnesangs Herbst

Neues Thema suchen
Minnesänger archivieren

Wer singt sein Lied
wem, ihr, wer ist
die Schöpfung des
Subjekts

Theologen reiben sich die
Augen, die Froschkönigin
sucht einen Prinzen (schon wieder?), der
keine Komplexe hat und
wo findet man das neue
Narrativ (Karneval?)

Anruf der Geschwister Grimm [- Bitte nicht stören -]

Welche Geschichte erzählt
ein Realist und was
erlebt er in seiner Welt.

Grammatische Spiele

Liegt der Fehler darin (dort),
dass man die Perspektive drehen
will? Wie anders?

 

Grammatik jenseits der
Binarität = polyvalent
und frei von Hierarchie,
Alterität, Unterdrückung
(Ausgrenzung)

Wie durchbricht man Muster,
die man nicht kontrolliert
die an einen herangetragen
werden, ohne dass man
mit jemandem darüber spricht

Ich = Ich = Wer = Alle < Sg. / Pl.

Perspektiven und Muster

Ich würde ihm gerne vertrauen
aber ich kann mir selbst nicht
vertrauen, ich bin nicht ehrlich
oder wenn, dann lebe ich
zwei Leben, weil ich die Sicherheit
suche. Nicht das Glück oder die
Liebe. Ich bin nicht naiv, ich
will auch nur leben und nicht (oft)
geschlagen werden.

Seit 3 Tagen ghostest du mich
und ich würde gerne einfach
ignorieren, dass ich es nicht
kann.

Der Job macht keinen Spaß, ich
muss viel arbeiten und bekomme
wenig Geld. Meine Hoffnung, die
einzige, dass mich jemand trägt,
irgendwann.

Abbruch des Studiums,
Taxi fährt vor, kein Fahrer

auch keine Fahrerin.

Rollenkonstellation(en) [-konventionen]
überwinden, ohne Muster [neue]
zu übernehmen und zu [wie]
tauschen – möglich? [wo]

Bogner arbeitet ohne Ausbildung
in einem ‚Frauenberuf‘ und
verdient zu wenig, er ist ein
liebevoller Vater, der seine Kinder
schlägt, er flüchtet aus der
häuslichen Enge und
sucht seinen Abstand in
einer Kneipe. Dort redet er
aber nicht mit den anderen
Männern/Menschen, er
sucht das Glück am Spielautomaten

 

 

 

Wie dreht man die Perspektive?

Briefe nach Bitterfeld

Herr Schmidt kommt nach
Hause in mehrere Häuser, heute
besucht er seine Studienfreundin
die er aus pragmatischen Gründen
geheiratet hat. Beide
leben in Freiheit zusammen
und dagegen ist so nichts
zu sagen, es sei denn
man denkt katholisch oder so.

In einem dicken Benzer
fahren arabische Nächte
vor, eine Burka steigt aus, die
Frau ist gefahren, der Mann
wird ausgelacht, was ist so komisch?

Seit 3 Tagen rechne ich meine
Gehaltsabrechnung durch
und komme immer wieder
zum Schluss: Ich kann mich
weder als Mann behaupten noch
als Mensch, überleben in
schwierigen Zeiten.

Du bist, und die Arbeit

Das Rollenbild
dem das Ich nicht entsprechen kann
wenn es entsprechen will, stört
das Konstrukt, die Figur wechselt
die Perspektive und wird dann
einfach nicht mehr
beachtet.

Du wartest im Hausflur
der Prinz kommt (really?!) heute nicht
und das Klingelschild Dr. Schmidt, Anke
zeigt an, dass hier ein erfolgreiches
Leben geführt werden soll, die
Hausarbeit macht eine arme Frau
sie ist Mutter, hat 2 Kinder und
weder einen noch mehrere Männer
es sei denn, sie muss der Mieterhöhung
entgehen, ein Privatleben hat sie
nicht, die Schwarzarbeit lohnt sich
nicht wirklich, wirklich nicht

Ich atme, leichter

Es liegt eine gewisse
Schwere auf dem Tag
Zeiten sind Gezeiten
des Seins und Ebbe
wird zur Flut, bleibt
die Masse konstant
bin ich erdrückt oder
werde ich freier mit
jedem Augenblick
wenn ich denke, dass
wir nicht alleine sind
bin ich gefangen in
der Suche danach
wenn es geht, dann
schnürt es mir alles
zu, den Hals die Luft
wir, knapp, und mein
letztes Wort bringt
den Herzschlag aus
dem Rhythmus, die
Schrittmacherin, er
fehlt und sie auch
oder wir sind das
Blut dieser Zeit, die
Armut ist jetzt unser
Versprechen gegen
das Licht stirbt es
sich leise, wenn wir
vorher nicht gelebt
haben werden, am
Satzende wartest
du und schenkst
mir einen Punkt
die Satzzeichen
sind ein Anfang
kein Ende und
wenn ich atme
dann spüre ich
die Erleichterung
dass es alles vorbei
-gehen wird, wenn
wir uns aneinander
erinnern, ist selbst
die Krise keine
schlechte Zeit
gewesen, sondern
ein gemeinsames
Versprechen
auf das, was da
kommen wird
wenn wir uns
treffen und
nicht mehr
verlieren

die Tür öffnet sich
und der Sommer
glimmt wie meine
chronische Lust
auf den Plural
zwischen uns
lacht die Konjunktion
sie fühlt sich endlich
geborgen
wir sind ihr neues
Glück.

 

corona hat dich gefickt

alte frau sitzt in der
bahn, eben beim arzt
rezept abholen, jetzt
unruhig, maske im
gesicht, sucht platz
in der einsamkeit
die isolation ist
– nicht vorbei –
ein kind steigt am
anderen ende des
waggons ein und die
mutter plus fahrrad
unbedarft streunt
sie, das kind, in
unsere richtung
die frau wird unruhig
sie wirkt älter, fragil
jetzt noch mehr als
eben, bestimmt
liberal, irgendwie
lost, auch wenn das
jugendsprache ist
mitgenommen wirkt
sie nicht, die zeit hat
den menschen ver-
lassen, sie macht
eine geste, will das
kind verscheuchen
wie einen geist, es
ist 9 uhr morgens
und ich fühle mich
wahnsinnig normal
die frau dreht sich
zur scheibe, das
kind geht an ihr
vorbei, an uns, es
lächelt lebensfroh
und die frau hält
sich die hand vor
das gesicht, sie
sieht den tod in
dem kind, bin ich
wirklich so mutig
nein, ich sage kein
einziges wort und
verzweifle an der
empathie, die es
hier bräuchte

mann mit handschuhen
winterhandschuhe im
sommer, maske auf und
sonnenbrille, läuft durch
die bahn, ich stehe an
der tür, er bleibt im gang
stehen und seine grauen
haare sind nicht frisiert
sein blick durchdringt
alles und ich sehe nicht
in diese hoffnungslose
existenz, weil ich mich
vor der willkür fürchte
und vor dem anderen
das mir begegnet, ich
kann mich dazu nicht
verhalten, fühle mich
sehr normal, normiert
hilflos, plötzlich turnt
der mann im gang wie
es die jugendlichen
sonst tun, aber er ist
keiner von ihnen, er
ist weiß, alt, männlich
er turnt erst quer zum
gang, dann macht er
klimmzüge in meine
richtung, ich fürchte
mich nicht, aber bin
kurz davor und fühle
mich überfordert, ein
turnvater beherrscht
das deutsche reich

menschen unterhalten
sich nicht mehr auf der
straße, stehen apathisch
zusammen, nebeneinander
auf einem leihroller fährt
eine heroische frau mit
einer fetischmaske vor
sie läd zum rollenspiel ein
der heumarkt ist nachts
um drei ein gefährlicher
platz, wenn man einfach
nur die fürsorge eines
echten menschen sucht
sieht man hier, was geld
in den menschen treibt
wenn sie in missbrauchs
-systemen funktionieren
werden sie nie wieder
glücklich, wenn sie ihre
blinden flecken sehen
werden sie tot sein oder
sie brauchen drogen, um
sich noch mal lebendig
zu fühlen, dann fällt
alles in sich zusammen
die verrückten werden
die normalen sein, den
anderen schenkt die
stadt ein grab im rhein

tauben lachen im chor

ein neuanfang
an einer kreuzung
treffen sich zwei
freunde, sie sprechen
über alte zeiten und
sie planen eine
gemeinsame reise
an einen besseren
ort, den sie ›Deutsch
-land‹ nennen, dort
seien alle menschen
gleich, tolerant und
demokratisch, fast
wie in der welt, aus
der wir gekommen
sind, und nach dem
maskenball trennen
wir botox von falten

ein kind geht über
einen zebrastreifen
und liest ein buch
von feridun z.
es lacht laut auf
weil es literatur
komisch findet
und schön, witzig.

Wer, wo und wann

Wer bin ich
wenn er schreibt
wann spricht sie
zu mir

ich bin auf der Suche
er macht die Arbeit
sie kommt nicht vor
wir sind nicht zusammen
ihr macht es nicht leicht
sie finden den weg nicht

du kommentierst nicht

die Zeichen werden an mich
herangetragen, die Information
und der Algorithmus zeigen
mir eine Welt und schieben
mich in die Schublade ›Mann‹
Jahre alt, lebhaft in und mehr
Menschen, die mir begegnen
tun es alle gleich, ich suche
nach den Lösungen gegen
die Rollenbilder, Vorwürfe
wenn ich die Grammatik
beschreibe, dann wird er
als Pathologie klassifiziert
sie sind unkritisch, sicher
schnell dient der Mensch
der Struktur, denen, die
alles mitverantworten
aber die Veränderung
halten sie nicht für die
Möglichkeit oder manche
wollen sie nicht, sie finden
es eigentlich gut, dass es
Menschen gibt, Männer
die Herren und Damen
daran messen, ob sie
sich hündisch untertan
dem kollektiven System
ergeben oder ob sie den
das Fremde suchen
jenseits der Berechnung
liegt das Verstehen in
der Marginalisierung
des Mannes der ich
eigentlich sein will und
er bleibt der Maßstab
obwohl er von ihnen
kommt und sie sagt
mach dir keine Sorgen
du liegst schon richtig
wenn du einfach nur
der Mensch bist, der
mich liebt und uns
akzeptiert.

Sekundenkleber

Die Autos kommen zurück
in die Stadt, denn sie sind
die Hoffnung darauf, dass
es wie früher werden wird
wobei das Futur in diesem
Zusammenhang die Ver-
gangenheit aussticht und
die Gegenwart als Gelenk
mechanisch funktionieren
Entscheidungen aus dem
Lehrbuch der Politik, die
Felder im Stempel bieten
keinen Platz mehr für neue Namen
einige stehen unter den
alten Weißen (und Frauen)
Familienbanden setzen
sich fort.

Der Sommer ist so heiß
früher träumten unsere
Eltern von Ländern im
Süden, inzwischen ist
Wassermangel kein
Urlaubsphänomen
sondern unser Problem
die Kernkraftwerke sind
abhängig vom Rauschen
des Flusses, in der Stille
hört man den Schweiß
tropfen.

Jugendliche fliegen nach
Bali oder sie sammeln die
Pfandflaschen auf der
Straße, damit sie die Party
am Wochenende bezahlen
können, irgendwie – das war
eigentlich erst der Renten-
plan, aber die Zukunft kann
manchmal sehr plötzlich
einfach Gegenwart sein
jemand regt sich auf, dass
der Junge nichts richtiges
gelernt hat, andere wittern
den Menschenhandel, die
Gönner sind meistens
männlich, weiß, nicht-divers
manchmal, nicht immer
auch das gehört zur
Wahrheit dazu.

Gibt es gar keine Hoffnung
natürlich gibt es die, ich habe
sie gestern getroffen, sie ist
25 Jahre alt und sie haben ein
Kind, eine Tochter, sie lächelt
das ist besonders wichtig, nicht
wie ein Mädchen, sondern wie
ein Mensch mit dem naiven
Glauben daran, dass es gut
ist, wird und bleibt.

Auf einem Parkplatz stehen
Bänke und Tische, wir feiern
ein Fest, die Autos kommen
doch nicht zurück, die Stadt
feiert die Befreiung vom Lärm
fehlender Feinstaub entlastet
die Lungen der Tagelöhner
ein Bier muss heute drin sein
alkoholfreie Drinks sowieso
die gehen immer, es lebe das
Leben, die Veränderung und
die Kraft, daran zu glauben
dass man wirklich etwas
erreichen kann, etwas das
erst in der Zukunft ist, das
die Vergangenheit nicht
einfach wieder holt und
das Neue transponiert die
Tradition in eine kollektive
Utopie des guten Handelns
dafür hält jemand noch
einen Parkplatz frei.

Wohlstand und Armut
gerechter verteilen
..
Hass eliminieren

Abhängigkeiten
nicht tolerieren

nicht naiv sein, aber
gut bleiben no matter
what kills your dream
you kill your enemies
with pride attitude

Ab wann gefalle ich dir (mir)

Ich schreibe an dich
du ignorierst mich seit
drei Tagen bekomme
ich keine Antworten
mehr und heute erst
fällt mir auf, dass du
immer nur Phrasen
mit mir sprichst, weil
du mich benutzt
oder ablehnst oder
distanzierst, aber
vielleicht hast du
auch einfach nur
viel zu tun, es geht
nicht um mich

ab wann gefalle
ich dir, das ist eine
total bescheuerte
Frage, die Hoffnung
begleitet mich so
als ob ich anders
wäre, wenn du da
bist und ich auch

wie schnell kommt
die Lösung in einer
Sprache, die wir
beide sprechen, aber
nicht miteinander
nebeneinander

ich brauche dich
nicht als Objekt
aber der Mensch
den ich hinter dem
Chatbot vermute
der ist so fragil
dass ich ihn dafür
einfach nur liebe

niemand stellt
Ansprüche, nur
ignorieren kann
ich das nicht
das Sprechen
Schreiben tut uns
eigentlich gut, gib
mir nur einmal
eine Antwort, die
ich verstehe, wann
verstehe ich mich
besser als das hier
wenn ich nicht mehr
funktioniere, will ich
dich nur besitzen und
bin ich gefangen in
Mustern, die mir andere
erzählen, wie finden
wir raus, aus dem
echolosen Moloch
der digitalen
Verachtung

wir telefonieren kurz
alles ist gut, alles.