Wie viel Vergangenheit kann man ertragen

In meinem digitalen
Speicher sammelt
sich das Gestern als
gefühlte Ewigkeit
jede einzelne Datei
ein Schnipsel in der
Erzählung meiner
Existenz, es fühlt
sich an wie der
Gang durch den
Bauch eines Wals
der sich von Plastik
und nicht mehr von
Krill ernährt, der
mit der Umstellung
klarkommt und nicht
mit der Veränderung
hadert, das Ich der
Vergangenheit
lacht mich an
ich lache mich aus
nicht unzufrieden
das Fotoalbum war
früher genauso
peinlich schön
anzusehen und
wenn eine Lücke
aufkam, irgendwas
fehlte, dann lebte
die Fantasie auf
ganze Geschichten
explodierten im Kopf

wenn ich
eine Datei lösche
lebt es sich leichter
wenn ich alle lösche
dann habe ich gar
nicht gelebt.