Grafik Clemens Fuhrbach - Keine Lust (Artwork 1400x1400px)

KEINE LUST

Ein Echo gegen die Leistungsgesellschaft und die ständige Erreichbarkeit

Single 2019 – Keine Lust kam ungeplant. In meiner Freizeit. Ich wollte eigentlich ein paar Dinge im Studio testen. Dann entstand eine Punk-Demo. Am Karfreitag saß ich dann wieder im Studio. Mitten im Tanzverbot kam mir der Einfall zu einer ruhigen Version des Tracks: als Schlaflied mit seichter Melodie und aggressiver Klage in der Stimme. Diese Version begann ich am Freitag und nahm das letzte Take am Sonntag auf. Weil mir das Klavierspiel ungewohnt ist, mit leichtem Muskelkater in den Unterarmen. Zwischendurch drehte ich ein paar Clips als Video. Das Ergebnis ist gerade durch den kurzen Zeitraum authentisch. Ich habe einfach Musik gemacht – im Moment. Das Ergebnis kommt direkt vom Erzeuger, mit Ecken und Kanten.

Über den Titel

Skizze

Keine Lust kam ungeplant. In meiner Freizeit. Ich wollte eigentlich ein paar Dinge im Studio testen. Brauchte etwas Ablenkung von der wissenschaftlichen Arbeit, die gerade den größten Teil meiner Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Mir ging es um Kabel, Schaltwege und ein wenig um den neuen Sound nach einem kleineren Umbau in der immer längeren Zwischenzeit. Das lief alles ganz gut. Signale fanden ihren Weg in den Computer und konnten dort verarbeitet werden. Soweit so gut. Abends ging ich dann nach langer Zeit und so wie früher sehr häufig mit einer Demo in der Tasche nach Hause. Dann kam Krakau und die Musik war nicht weg, aber für eine Zeit wieder leise.

Umsetzung

Sieht ganz schön düster aus / wie haltet ihr das aus / bin heute ganz schön fertig / deshalb / glaub ich / werd‘ ich / einfach mal nichts tun

Zu Ostern habe ich die Feiertage genutzt. Ich bin freitags ins Studio gefahren. Karfreitag fing ich an. Trotz Tanzverbot und Stille. Das Klavier spielte ich an diesem Tag besonders leise. Gott und der Nachbarn wegen. Dann verschwand ich zwischen der Technik und hatte irgendwie die Idee, eine ganz ruhige Piano-Version aus dem Demo zu machen. Die Melodie war da längst tief drin in meinem Kopf. Was danach passiert ist, das habe ich, ehrlich gesagt – nur im Zeitraffer erlebt.

Am Freitag schrieb ich die erste Piano-Spur und nahm den Bass auf. Dann noch die Vocals. Samstag bin ich direkt wieder ins Studio, um die Produktion abzuschließen. Am nächsten Tag war die Version fertig, die ich heute, zum 01. Mai 2019, hinaus in die Welt schicke. Mit einem Video, das irgendwann zwischendurch in diesen wilden 72-Stunden an Ostern entstanden ist. Das ist alles rough und aber ehrlich so. Völlig autonom. Unabhängigkeit ist das, was manchmal wirklich zählt.

Foto Ein Echo gegen die Leistungsgesellschaft und die ständige Erreichbarkeit

Text

Sieht ganz schön düster aus
Wie haltet ihr das aus
Bin heute ganz schön fertig
Deshalb glaub ich werd‘ ich
Einfach mal nichts tun
Pizza bestellen
Ab auf das Sofa
Mit Netflix chillen
Telekommunikation
Ist mir total egal
Der Rest der Welt
Kann mich mal

Ich bin heut nicht erreichbar
Ich bin heut nicht erreichbar

Ich bin heut nicht erreichbar
Für keinen Menschen der Welt
Bin echt total erleichtert
Dass mir so gar nichts fehlt
Meine Freund sind auch morgen noch da
Der Rest der Welt ist mir total egal

Ich hab heut keine Lust drauf
Ich steh heut nicht mehr auf
Ich hab heut keine Lust drauf
Ich steh heut nicht mehr auf

Ich hab heut keine Lust drauf
Ich steh heut nicht mehr auf
Ich hab heut keine Lust drauf
Ich mach heut gar nichts mehr