Stimme aus dem Untergrund

Erinnere mich an Ratten auf dem Buffet. Im Nebenhaus. Dort, wo die Schlafplätze sind. Durch das Tor, an den Türstehern vorbei, dann links, die Treppe hoch. Kühlschrank mit Bier. Bekomme backstage mein Bändchen. Verrückte Welt. Spiele mit einer Kölner Band, die heute in anderer Besetzung im Karneval aktiv ist. Ich mache den Anfang am Abend. Ziehe das Ding durch. Gewohnt und absolut aufgeregt. Bluthochdruck mit gutem Grund. Habe für das Underground bisschen wenig Druck dabei. Also musikalisch. Der Laden ist eher bekannt für die wilden Töne. Hart, aggressiv und radikal ehrlich. Wenigstens in der letzten Kategorie hoffe ich, dass ich zur Lage passe. Der Soundcheck fällt recht kurz aus. Ich spiele „Ich halte eifrig Schritt“ an. Läuft, ich bin aufgeregt und späte Anfang 20.

A: Ja, ich muss auch gerade erst mal mein stolperndes Punkherz einfangen. Das poltert vor lauter Frühling auf die Straße und vermisst bei jedem Boysetsfirelied das Underground.

Verlasse das Haus, es riecht nach Sommer, die Luft schmeckt nach Köln. Ich würde so gerne noch einmal den Morgen danach in der lauten Musik verbringen. Bei der genervten DJane einen laut geschrienen, aber wenig innovativen Musikwunsch abgeben. Bisschen cool sein. Also so tun zumindest. Dass es wenigstens so wirkt, als wäre ich der Junge mit Musikgeschmack. Bisschen Underground. Bisschen passend zum Laden und den Leuten. Bisschen cool. Bisschen Punk. So halt.

B: Underground? Gibt’s doch gar nicht mehr, oder?
A: Teil des Problems.
B: I see.

Eine der größten Bausünden in Köln – und da fallen einem eine ganze Menge ein – ist ganz sicher der Abriss des Ladens da in Ehrenfeld. Da war so viel Leben drin. Das kann man nicht einfach woanders wieder aufbauen. Das braucht Jahre. Und wenn eine ganze Generation es vergisst, dann vielleicht auch noch länger. Das ist so viel wert. So eine Art dreckiger Nabel der Welt. Für Punk viel zu teuer, viel zu viel Szene. Eine Anlaufstelle für alle Altersklassen, mit Pfand-Chip-System für Leergut. Allein das zeigt schon, dass Punk dort eher Kapital trifft, getroffen hat oder treffen wollte. Da ging es nicht um Anarchie, sondern um Wirtschaft. Aber die Abende, der Hardcore, die Schreierei. Das war schon was. Gerade morgens um sechs.

It’s you and me and the gasoline

Ist einfach vorbei. Wie unser erstes Gespräch an der Bar. Wäre so schön, wenn ich einfach wieder hingehen könnte. Noch einmal wie früher. Morgens um sechs. Der Anker, das Leben. Das „Du…“ und das danach. Auch Jahre später fehlt was. Wenn ich das Haus verlasse, der Sommer mich ruft und uns alle. Wenn meine Playlist mich mit Boysetsfire begrüßt, dann lache ich in die Sonne und weiß was verloren ist. Aber das erste Glück kann man nicht rauben. Es ist da. Unvergessen. Ein Graffiti auf Ziegelstein. Ich war dabei. Und ich weiß auch, dass es so nie wieder wird. Und das ist auch gut so. Aber so oder so ähnlich. Das geht schon. Anders, ganz sicher. Gut wird’s bestimmt. Bis dahin – mal eben kurz was arbeiten. Dann sprechen wir uns.

Kacke + ISSO = <3

Hab sie angerufen. Hat keine Zeit oder doch. Vielleicht. Texten. Aber keine Lust. Weiß auch nicht was los ist. Kurz überlegt, was tun. Aufgelegt. Wollte schreiben. Nochmal. Nochmal. Und nochmal. Sprachnachricht – glücklicherweise nichts geschickt. Was heißt „glücklicherweise“. Weiß auch nicht genau, was da los ist. Wüsste es gern. Moi. Aber irgendwie Mauer. Mitten im Plötzlich. Aber so plötzlich auch nicht. Ist schon mal passiert. Vor paar Wochen. Dann bleiben. Das Geschichte! Wüsste gerne was los ist. Ich rufe an. Legt nicht auf. Also schon vorher. Sie… Ich warte, aber irgendwie. Heute, denke ich. Morgen ist auch noch ein Tag.

Nachricht gesendet. Empfänger unbekannt verzogen. Nachsendeantrag gestellt. Abwarten.

Eine Stimme aus dem Off spricht mechanisch.

„Bitte sprechen Sie nach dem Signal.“

Vorhang fällt, halbe Strecke, dann lauter Knall.

*vereinzelt Applaus*

Aus dem Nichts ist so nicht ganz richtig

Da bin ich nun. Mitten in Kalk. Zurückgeworfen auf das Ich. Mitten in der Pandemie. Schreibe so vor mich hin. Endlich mal wieder was texten. Offen an allen Ecken und Enden. Projekte laufen – aus. Instagram macht mich fertig. Überall braucht man Bilder. Für was eigentlich. Will auch. Für alle. Für mich. Bisschen beliebt sein. Suche mir Hilfe. Bezahlt. Mein Text kommt aus der Retusche. Bangladesh! Mehr Kontrast. Geht kaum. Aber: Irgendwie schicker. In echt. War aber nicht mehr so real. Kann man auch deutsch aussprechen. Dann klingt es fast philosophisch.

Hab noch paar Alte. Dies das. Müsste ich mal hier reins… Irgendwann in einer freien Minute. Fotoalbum. Die ganzen genialen Texte auch rein. Alles Poesie. Große Gedichte. Klasse, mindestens Fragmente. Auch all das Angefangene ist super wertvoll für die Nachwelt. Werde ich alles in die Box packen und dann raushauen. Großer Knall. Dann richtig. Vom Anfang ans Ende. Fertigmachen. Alles so richtig. Paar Essays, Romane. Die digitale Welt als ganz große Bühne!

Telefon klingelt – Festnetz.

„Hallo…?“, sagt einer in die Leitung. Ich bin der Eine. Die andere Seite schweigt oder spricht nicht. Vielleicht gibt es sie gar nicht. Vielleicht auch klassisch verwählt. Klassisch, aber schlechte Erziehung. Oder eine Maschine. Schon oder endlich. Whatever. Der Lektor ist es nicht. Genervt. Auch nicht die Lektorin. Scheiße. Könnte gut werden. Wenn der endlich anruft und sie den Text animiert hat. Oder er. Geschlechter sind den Buchstaben egal. Geht nur um die Punchline. Verkaufen hat wer gesagt. Nicht verwählt. Wäre gut, wenn die endlich mal wieder hier durchklingeln. Hier oder woanders. Klingeln. Klingelbeutel. Ist bald so weit. Kohle ist durch. Also auf. Also weg. Brauch mal wieder was Input. Finanziell. Könnten doch mal was schicken.

Meldet sich keiner. Wahrscheinlich war das letzte Manifest einfach kacke. Festnetz schalte ich trotzdem ab. Internet geht sowieso nicht mehr richtig.

Alles aus dem Kopf in die Datenbank.

Also ich habe jetzt überlegt, neulich auf dem Parkplatz bei Netto, das ist ziemlich genau der Ort – dort kam mir der Gedanke: Ich mache das noch mal wie früher. Einfach bisschen schreiben. Für nix und niemand. Hinein in die Datenbank. Open End wie alle Projekte. Nicht alle. Befinde mich im vierten Akt. Die eine Lerngruppe denkt vielleicht an Gustav Freytag. Retardierendes Moment. Moment. Gleich hab ich es.

Ich sag (kann hier wie ‚ch‘ gesprochen werden) im Unterricht immer: Schreibplan, Konzeptpapier und dann richtig gute Texte. Zeit festsetzen und so. Ehrlich gesagt: Das ist nur die halbe Wahrheit.

Vorhang. Bei Lesenden klatscht der Zweifel Applaus. Das Missverständnis wartet im Parkhaus. Altmodisch gekleidet (aber: modisch!). Auto vielleicht ein alter Volvo oder Opel Kadett. So in die Richtung. Parkend.

Dateien systematisch benennen

Ein Dateiname sollte so ausdrucksstark sein, dass er unabhängig vom Speicherort funktioniert und für jede Person verständlich ist.

Aus einem Praktikum bei der Stadtverwaltung habe ich den Grundsatz für die Benennung meiner Dateien mitgenommen. Ein Dateiname sollte nachvollziehbar die wesentlichen Informationen zur Datei und zum Kontext der Entstehung und zur Verwendung abbilden.

Unabhängig vom Datei-Typ verwende ich in der Regel:

  • Datum im Format YYYY-MM-DD
  • Verfasser der Datei
  • Titel oder Thema des Dokuments
  • Beschreibung oder Bemerkung zur Datei

Zwei Beispiele für einfache Dateinamen:

  • 2021-02-21_Fuhrbach_Aufsatz-zum-Imperialismus_Druckfassung.pdf
  • 2021-02-21_Fuhrbach_Aufsatz zum Imperialismus (Druckfassung).pdf

Die einzelnen Elemente des Dateinamens setze ich mit einem Unterstrich ab. Innerhalb eines Elements bilde ich Leerstellen durch ein Minus oder durch ein Leerzeichen ab. Letzteres ist streng genommen nicht optimal, da das Leerzeichen in manchen Zeichensätzen als Sonderzeichen abgebildet wird. Das gilt auch für Umlaute.

In der Praxis sollten Lösungen so einheitlich wie möglich sein

Auf dem Bild zu diesem Beitrag ist eine Dateisammlung aus dem Schulunterricht dargestellt. In diesem Fall habe ich die Benennung der Dateien etwas variiert. Mein Name wird als Kürzel abgebildet. Außerdem habe ich das Fach und den Kurs mit in die Benennung aufgenommen. Die Systematik ist sicher noch nicht perfekt. Die Schule fehlt beispielsweise. Das Fach wiederum könnte auch als Kürzel abgebildet werden. Allerdings ist diese für Lernende zentrale Information dann nur mit einer Vorinformation verständlich.

Grundsätzlich bleibt jede Benennung personen- und projektbezogen. Man muss seine eigene Ordnung testen. Wichtig ist eine möglichst einheitliche Anwendung – also ein eigenes System. Natürlich wird auch darin nie alles geordnet sein. Insgesamt bin ich mit meiner Benennung und der thematischen Ablage in Ordnern ganz gut zurecht gekommen.

Beispiel für eine nummerierte Ordnerstruktur

Nummerierte Ordnerstrukturen

Suchmaschinen sind heute ziemlich gut. Dennoch beginnt die Suche letztlich bei der sinnvollen Ablage von Dateien. Dafür sind nummerierte Ordnerstrukturen die perfekte Lösung.

Beim Anlegen einer neuen Ablage kann man mit einigen wenigen Tipps bereits für mehr Übersichtlichkeit sorgen.

  1. Bilde Kategorien, die die erste Suchanfrage abbilden.
  2. Nummeriere die Ordner und bestimme so eine Reihenfolge.

Einstellig oder zweistellig – warum rutscht die 10 vor die 2?

In klassischen Dateisystemen wie zum Beispiel bei Microsoft Windows oder in Microsoft Teams kann die Nummerierung der Ordner eine erste Sortierung abbilden. Dabei ist zu beachten, dass man im Vorfeld einen passenden Nummernkreis festlegt. Letztlich ist die entscheidende Frage dazu, mit wie vielen Ordnern man insgesamt rechnet.

  • Bis 10 Ordner reicht ein einstelliger Nummernkreis. Diesen kann man zum Beispiel nutzen, um allgemeine Kategorien und wiederkehrende Inhalte zu ordnen.
  • Wenn es sich um eine thematische Reihe mit 14 Sitzungen Sitzungen handelt, sollte man bereits den ersten Ordner zweistellig benennen. Dazu kann man einfach eine Führungsnull verwenden. Verzichtet man darauf, dann rutscht die 10. Sitzung zwischen die 1. Sitzung und die 2. Sitzung. 

Auf dem Bild zu diesem Blogbeitrag habe ich mich für eine zweistellige Ordnung mit thematischen Kategorien entschieden. Das hatte in meinem Fall den Grund, dass ich mir die Option offen halten wollte, Unterordner auf der ersten Ebene abzubilden. Hier gehört der Ordner „01 Start“ zur Kategorie „00 Organisatorisches“. Innerhalb der einzelnen Ordner lege ich die Dateien chronologisch ab und nutze als Sortierung das Datum.