Über den Schatten

4. 9. 15

Über den Schatten

Ich bin kein Held, die Chance vertan, nicht weiter schlimm und bin doch gewillt weiter Anschluss zu suchen; wegen mir, wegen uns, wegen mir, vielleicht auch wegen dir. Vielleicht? Nein, ganz sicher, aber kennen werde ich dich nie, kenne mich ja selber nie wirklich, zu wenig zumindest. Können wir beide uns irgendwann trennen, weil wir uns zu gut kennen? Wir kennen uns doch nie, weil wir uns immer besser in Unkenntnis fanden und vielleicht eine Sprache nicht brauchten, weil es eine andere gab. Welche? Da bin ich mir gar nicht so sicher, deshalb fällt man auf die Gelernte zurück, in der die Worte dafür fehlen. Wenn du die falschen dann hörst, verstehst du mich trotzdem auf eine Art, die die deine ist und so immer bleibt. Spreche ich dann davon, Verständnis zu zeigen, kämpfst du um Sinn und Bedeutung, weil der andere Bereich in dir Ohnmacht und Angst ist, wie in mir und im eigenen Selbst, das man selber nicht kennt, will man sich doch zumindest den Glauben an die eigene Herrschaft bewahren, weil man die Angst fürchtet, sich zu verlieren. Nun: Fürchte DICH nicht, denn du bist wunderbar wie wir alle, wenn wir den guten Menschen suchen und immer wieder mal finden, ihn dann wieder vermissen und im Glück uns wieder begegnen. Es ist keine Schwäche, wenn man die Unsicherheit offenbart, weil wir alle sie tragen und doch manche bewusster. Die Aussage darüber macht es ein Stück weit bewusster ist aber (!) keine Heldentat, sondern einfach eine andere Art darüber zu denken, darüber zu sprechen – und das fällt genau hier wieder schwer, weil man über den Schatten so selten erhaben ist und es doch so oft gerne wäre: ein Zeichen von Größe – nur das ist der Trugschluss. – ENDE.